Schon für Marx besteht ein wichtige Konsequenz, die sich aus der Extraktion des Mehrwerts in der Warenproduktion ergibt, darin, den Mehrwert in das zu transformieren, was wir heute ein Asset nennen. Das Asset ist ein Mittel, mit dem der Mehrwert einerseits bewahrt und andererseits akkumuliert werden kann. Wenn das nicht so wäre, würde dieser erst gar nicht produziert werden. Deswegen hat Marx sein Buch auch „Kapital“ und nicht „Ware“ genannt. Die kapitalistische Produktion, sowohl in ihrer abstrakten Form als auch als historische Formation, impliziert Aktivitäten, die zunächst von Produzenten getätigt werden, die keine ursprüngliche Eigentümerschaft über die Produktionsmittel besitzen und auch keine Kontrolle über die Arbeitskräfte. Eine Farmer konnte sich beispielsweise Land vom Feudaladel mieten und Geld leihen, um Samen zu kaufen, wobei er für diesen zahlte, wenn die zukünftige Ernte als Sicherheit für die Schulden dienen konnte. Die zukünftige Ernte war somit ein potenzielles Pfand, bevor sie überhaupt zu einer Ware transformierte. Es wurden also mit der Herstellung des Konsumprodukts zugleich zwei finanzielle Produkte - die Schulden und die Sicherheit – kreiert. Wenn der Kapitalist schließlich die Produktionsmittel sich aneignete, dann nur, insofern sie als Mittel fungierten, um den Mehrwert zu bewahren und zu akkumulieren, de in vorherigen Zeitperioden geschaffen wurde. Auch die Produktionsmittel wurden an diesem Punkt zu finanziellen Assets, die als Sicherheit für zukünftige Schulden dienten und damit als Material für das Kreation von neuen finanziellen Produkten gelten konnten.
Der Fakt, dass finanzielle Produkte nicht nur Instrumente der Zirkulation sind, sondern auch Mittel für die Akkumulation realen Reichtums, ist das Problem, das schon Marx adressiert, wenn er etwa zu erklären versucht, wie der Kapitalismus in einer spezifischen historischen Situation entsteht. Es muss dabei immer auch gezeigt werden, welche Rolle die Finanzmärkte für das Kapital haben und zwar zunächst für die laufende Reproduktion der Warenmärkte. Heute ist das Kapital aber ein System, dessen akkumulierter realer Reichtum ganz von der Liquidität der Finanzmärkte abhängig ist, an denen die finanziellen Assets unabhängig vom Output der Gebrauchsgüter wachsen können. Die kapitalistische Produktion muss je schon finanziert werden und die Tatsache, dass die Asset-Märkte schneller wachsen als der materielle Output der Industrieproduktion ist eine logische Konsequenz der Kapitalisierung, zugleich aber auch immer eine historische Frage.
Marx hat die finanziellen Instrumente meistens der Zirkulationssphäre zugeordnet und ihre Funktionsweise getrennt von den physikalischen Produktionsmittels gesehen, die den vergangenen Reichtum aufbewahren und zugleich eine zukünftige Nachfrage ermöglichen. Bei Marx scheint es, wenn es um den Wert geht (analog zur Energie und Materie), eine Art Erhaltungsprinzip zu geben, wobei das Wachstum des real akkumulierten Reichtums nie größer sein kann als die Profite, die durch die totale Beschäftigung in der Industrieproduktion in einer gegebenen produziert werden, (multipliziert mit der Ausbeutungsrate/Mehrwertrate, die durch die Investmentrate diskontiert wird), sodass jede Duplizierung des Werts des physischen Kapitals in Form der finanziellen Instrumente als rein fiktiver Reichtum gilt. Für Marx kann dsa reale Wachstum demnach niemals größer als der industriell produzierte Profit sein. Dies alles kann aber nicht für Finanzinstrumente gelten, deren Liquidität die jederzeitige Konvertibilität in Geld impliziert, ohne dass sie selbst Geld sind.
Marx nahm den Arbeiter als kreditunwürdig und schuldenfrei an, wenn er in den Arbeitsmarkt eintritt und gerade dies macht ihn zum rein Lohnabhängigen, das heißt er muss seine Subsistenzmittel ausschließlich aus dem Lohn generieren: Lohnarbeit ist für Marx eine soziale Relation, bei der die Arbeiter nach Erhalt des Lohns das Geld sofort für Waren ausgeben muss, das dadurch nicht als Asset fungieren kann, das wiederum Wert erhalten kann - weder für ihn noch für den Verkäufer. Aber die Frage, die sich hier stellt, ist Folgende: Wie kann das Kapital die Konsumtion der Arbeiterklasse garantieren, wenn es gleichzeitig die Akkumulation des Kapitals beschleunigen muss? Manchmal scheint es, um dieses Ziel erreichen, doch adäquater, wenn die Lohnarbeiter sich verschulden. Die Reproduktion der Arbeitskraft läuft längst nicht mehr allein über den Lohn, sondern auch über Finanzinstrumente wie den Konsumentenkredit,Studentendarlehen, Hypothekarkredite, Versicherungen etc. Heute wird ein immer größerer Teil des Konsumkorbs dazu benutzt, um finanzielle Produkte zu kaufen, man denke an die Notwendigkeit der Krankenversicherung und der Immobilienkredite wobei diese Produkte wiederum dazu benutzt werden können, neue finanzielle Instrumente zu kreieren, die als Vehikel zur Akkumulation weiteren Reichtums dienen. Und selbst die Surplusbevölkerung ist heute neben dem Lohn auf andere Fonds angewiesen, um überhaupt überleben zu können. Sie ist nicht vom Verkauf ihrer Arbeitskraft als dem alleinigen Mittel, um die Subsistenz zu sichern, abhängig, und sie partizipiert von den Mitteln, die in nicht -lohnababhängigen Sektoren generiert werden. Für Marx war es gemäß des “Absolute General Law of Capitalist Accumulation” klar, dass eine riesige Surplusbevölkerung die Konsequenz der Kapitalakkumulation ist. Die Arbeiter erhalten dagegen in der Regel ausreichende Löhne, um ihre Subsistenz zu sichern und effektive Nachfrage für die Massenprodukte des Konsums zu generieren, was im Fordismus tatsächlich auch oft der Fall war. Heute jedoch ist in vielen Fällen der Lohn nur ein Teil der Reproduktionsmittel, wobei es nun verschiedener finanzieller Produkte bedarf, um die privaten Haushalte gegen Krankheit, Alter etc abzusichern. Diese Faktoren bleiben unsicher - sie müssen gehedgt werden und damit finanziert werden, angesichts dessen, dass ihre Zeitlinien und ihre Kosten bezüglich zukünftiger Ereignisse kontingent bleiben.
Die Produktion der Waren muss heute mit der Produktion und Akkumulation der Werte der Assets verbunden sein. Marx bedenkt schon die Unterscheidung zwischen Assets, die Wert erhalten und liquide bleiben, und den Konsumwaren und Dienstleistungen, deren Wert im Gebrauch verschwindet und die damit auch als Investments illiquide oder wertlos werden. Sein Hauptargument ist, dass die Produktion von Waren und Dienstleistungen, die durch Lohnarbeit gekennzeichnet ist, parallel eine Nachfrage auf seiten der Investoren kreiert, und zwar nach Mitteln, die der Erhaltung und Akkumulation des Mehrwerts, der im selben Prozess produziert wird, dienen.
Wir stellen nun hinsichtlich der Finance folgende Frage. Welche neuen Typen von finanziellen Assets müssen heute entstehen, und wie kann das variierende Verhältnis zwischen den Asset-Märkten und den Konsumgütermärkten eine neue Bewegung für soziale Konflikte hervorbringen? Marx sieht früh schon im Kapital Bd. 1, dass diese neuen Typen von finanziellen Assets, die zum Zweck der Akkumulation benutzt werden, vom Geld zu unterscheiden sind, das das wichtigste finanzielle Produkt bleibt. Die generelle Formel des Kapitals kann nicht einfach G-G`sein, Geld, das zu MehrGeld führt, sondern es muss, um realen Reichtum erzeugen zu können, ein monetäres Investment in ein Asset geben, das anders als nur als Geld funktioniert. Marx sieht genau, dass neuer Wert qua Lohnarbeit produziert wird, der die Funktion besitzt, die effektive Nachfrage für die produzierten Güter zu steigern. Marx ist weniger bekannt für das Argument, dass der Mehrwert erhalten und akkumuliert wird, indem Produktionsmittel gekauft werden, die nicht nur als Mittel dienen, um den materiellen Output zu erhöhen, sondern auch als Assets fungieren, die als Hedge gegen die Gefahr dienen, dass das Geld, das im letzten Zyklus der Produktion kreiert wurde, nur gespart oder gehortet wird. Der Kauf der Produktionsgüter (konstantes Kapital) stellt eine partielle Lösung für das Problem dar, wie der Reichtum erhalten und akkumuliert werden kann, ohne Geld zu horten. Das Konzept des konstanten Kapitals als ein relativ liquides Asset, das seinen Wert bewahrt, indem es austauschbar gegen Geld ist, ist essenziell für die Marx`sche Einsicht, dass die kapitalistische Produktion finanziert und der aus ihr resultierende Surplus in neue Produktionsmittel reinvestiert werden muss.
Die Produktion von finanziellen Instrumenten ist definitiv eine Alternative zum Halten oder Sparen des Geldes, und zwar als ein Mittel, den realen Reichtum zu erhalten und zu akkumulieren. Für einen Investor bedeutet dies, dass der Kauf von finanziellen Assets als eine Version der Formel G-W-G` mit der Formel G-G` verglichen werden muss - erstere als eine Strategie des Hedgens des Werts. In der Formel G-W-G` gibt es zwei Substitute für W (Ware), nämlich das Kapital, das in Löhne investiert wird, und das Kapital, das in Produktionsgüter investiert wird, die zum einen Produktionsmittel, zum anderen mehr oder weniger liquide Sicherheiten sind, die benutzt werden, um Cash zu generieren. Das Konzept der Securization zeigt uns, wie heute die Produktion finanziert wird. Es gibt einen Flow der Finanzierung und der Versicherung, um die Liquidität für die Produktion und Zirkulation von Waren zu garantieren sowie die Kreation des Werts herzustellen, wobei die Relation zwischen der Liquidität und dem Wert durch die Marktpreise garantiert wird, sodass Werte nicht in Preise transformiert werden müssen.
Am nächsten kommt Marx dem Begriff der Relation zwischen Warenproduktion und Produktion von Assets in seiner Darstellung der relativen Mehrwertproduktion im Kapital Bd.1. Der relative Mehrwert basiert nicht auf einem Anstieg der sozialen Arbeitszeit, sondern auf der ersten Maxime der Finance, dem Gesetz des einen einheitlichen Preises. Diese besagt, dass zwei identische Wareneinheiten unabhängig von den jeweiligen Kosten zum gleichen Preis verkauft werden sollten, was Formen der Produktion impliziert, bei den Rohmaterialien in fertige Produkte verwandelt werden. Dies gibt dem Kapitalisten aber eine positive Arbitrage-Möglichkeit hinsichtlich seines Investments in Produktionsmittel, wenn er denn in der Lage ist, mehr Einheiten in derselben Arbeitszeit produzieren zu lassen als seine Konkurrenten. Die Kreation der Arbitrage via der Transformation des Rohmaterials (ein Teil des konstanten Kapitals) ist Teil der Erhöhung der Produktivität durch das Investment in neue Maschinen (ein anderer Teil des konstanten Kapitals). Extramehrwert wird hier nicht durch die Anstellung neuer Arbeiter oder durch die Arbeitsintensivierung generiert, sondern dadurch, dass dieselbe Menge Rohmaterial in der Form des fertigen Produkts zu einem niedrigeren Preis per Einheit als das der Konkurrenz verkauft werden kann. Diese Akkumulation des Reichtums durch den relativen Surplus ist real und materiell, auch wenn sie von der Arbitrage bezüglich des konstanten Kapitals herrührt, und nicht vom absoluten Mehrwert, der einer Erhöhung der Arbeitszeit oder einer wachsende Zahl von Jobs entspricht. Das Marx`sche Argument hinsichtlich der Effekte der relativen Mehrwertproduktion (bezogen auf die Rate zwischen Rohmaterial; Maschinen und Arbeitskosten; die organische Zusammensetzung des Kapitals) ist keineswegs spekulativ, insofern es stets auf die Möglichkeit bezogen bleibt, das Endprodukt am Markt zu realisieren, was wiederum vom Konsumgütersektor und vom finanziellen Sektor abhängig bleibt. Das Marx`sche Konzept der relativen Mehrwertproduktion führt somit zu realer Akkumulation, wobei es die Logik der Finanzialisierung ist, die sich in der relativen Mehrwertproduktion ausdrückt und zum allgemeinen Gesetz der kapitalistischen Akkumulation führt. Dieses Gesetz beschreibt die Kreation einer erhöhten Produktionskapazität sowie des konstanten Kapitals bei gleichzeitigem Wachstum der Surplusbevölkerung, die aufgrund der arbeitssparenden Technik nicht mehr an die Lohnarbeit herangeführt werden kann. Marx sieht ganz deutlich, dass die Produktionsgüter bzw. das konstante Kapital bei der relativen Mehrwertproduktion eine doppelte Aufgabe erfüllen, nämlich als Produktionsmittel und als Mittel der Akkumulation/finanzielle Assets zu fungieren. Die kapitalistischen Investoren werden reicher, indem sie den Spread ausnutzen, der durch die Erhöhung der Produktivität qua Maschinisierung bei der Rückführung der Investments entsteht, die ausgeführt werden, um die Produktion auf erweiterter Stufenleiter fortzuführen. Ein Parallele zur Finance besteht hier darin, dass die expandierende Kreation von Schulden und Kredit eine ähnliche doppelte Funktion hinsichtlich der Assets erfüllt wie die erweiterte Produktion des konstanten Kapitals hinsichtlich der Warenproduktion . Hier sind die Schulden das Rohmaterial, um weitere finanzielle Assets zu produzieren, die das Splitten und Neuverpacken von verschiedenen Aspekten des Risikos involvieren (Zinsratenrisiko, Ausfallrisiko, Währungsrisiko etc.). Die Schulden dienen auch direkt als Vehikel zur Kapitalakkumulation, insofern sie zukünftige Renditeströme konstruieren, die gegenwärtig schon einem Wert besitzen.
Zwei Argumente spielen eine wichtige Rolle in Marx` Kritik der allgemeinen Formel des Kapitals G-W-G`. Neben der absoluten Mehrwertproduktion gibt es eben die relative Mehrwertproduktion, wobei die Finanzialisierung der Produktionsgüter es den Kapitalisten erlaubt, den materiellen Output zu erhöhen, und zwar durch das Investment in Fabriken und Produktionsmittel, während sie simultan die Lohnkosten und die Anzahl der Arbeitskräfte senken. Das Realisierungsproblem behandelt die Frage, wie es möglich ist, Preise zu monetarisieren und monetäre Fonds zu erzeugen; Marx behandelt sie im zweiten Band des Kapitals, das oft so verstanden wird, als ginge es hier nur um die Frage des Gleichgewichts. Was Marx aber nicht diskutiert, das ist das Verhältnis von Markt und Liquidität. Die potenzielle Unmöglichkeit monetäre Fonds zu erzeugen oder in Geld realisiert zu werden, ist allen finanziellen Assets immanent, anders als beim Geld, dessen inneres Geheimnis darin liegt, dass es nicht ausgegeben werden muss. Die spezifische Form der Realisierung oder das Problem Liquidität werden von Marx dem Horten des Geldes zugerechnet, was Keynes wiederum die erhöhte Liquiditätspräferenz nennt.
Das Realisierungsproblem differiert von anderen finanziellen Bewertungen nur insofern, als die Assets hier auch produzierte Produktionsmittel sind und nicht allein produzierte Vehikel bzw. Assets der Akkumulation. Insofern diese Assets einen Gebrauchswert besitzen, der über die reine Liquidität hinausgeht, sind sie keine reinen finanziellen Produkte, deren Gebrauchswert rein darin besteht, einen Preis zu haben. Das Realisierungsproblem ist definitiv immer auch ein Liquiditätsproblem. Die Nicht-Realisierung des Marktpreises für ein Endprodukt resultiert in einem Rückgang der monetären Fonds und einer reduzierten Möglichkeit, die unbenutzten Rohmaterialien und die nicht ausgelastete Maschinerie weiter anzuwenden, um neue monetäre Fonds zu erzeugen. Was nun Marx nicht wissen konnte, das besteht einfach darin, dass die Realisierung der Waren durch die Fabrikation von Puts und Calls gehedged werden kann, die den Wert eines Investments in Rohmaterialien während der Zeit bewahren, in der sie in Endprodukte transformiert werden. Noch konnte Marx wissen, dass mit der Fabrikation von Optionen in den fluktuierenden Preis eine fertigen Produkts interveniert werden kann. Vor der Black Scholes Formel gab es nämlich keine Technologie zur Fabrikation von Puts und Calls, egal in welcher Quantität sie notwendig gewesen wären, um die Nachfrage für diese finanziellen Instrumente zu erzeugen. Die Existenz eines Marktes für Puts und Calls - die kontinuierliche Möglichkeit sie auszupreisen und zu monetarisieren – erzeugt genügend Liquidität für den unterliegenden Markt der Konsumgüter, um die Risiken für deren Realisierung weitgehend zu beseitigen. Der Wert wird nun in der Form von finanziellen Assets bewahrt und akkumuliert, indem mit dem Spread zwischen dem Marktwert des Assets, wenn es denn liquide bleibt, und dem Liquidationswert des Assets gedealt wird. Ein voll liquides Asset ist so gut wie Cash und es ist dann auch eine Alternative zum Geldhorten ( als ein Behälter von Wert), sodass es so gut wie keine Risiken gibt, das Asset sofort zu seinem Marktpreis zu realisieren. Um ein Asset zu finanzieren, das nicht voll liquide ist, muss eine Liquiditätsprämie gezahlt werden, indem man entweder einen Hedge kauft oder indem man eine Sicherheit kauft, die liquider als das Asset selbst ist. Der Liquidationswert des Assets wird wiederum das Cash sein, das man bekommt, wenn man die verpfändete Sicherheit verkauft, und die Liquiditätsprämie wird das Ausmaß reflektieren, mit dem der ursprüngliche Wert der Sicherheit den Wert des finanziellen Assets, das benutzt wurde, um es abzusichern, übersteigt.
Die finanzielle der G-W-G` Formel beschreibt W nun als ein Portfolio, das aus Schulden und Equity sowie aus Puts und Calls besteht. Diese sind anders als das Geld reine finanzielle Produkte und deren Relation kann statistisch in einem finanziellen Formular angeschrieben werden, das die Parität von Schulden und Equity in den Termen beschreibt, die auf die Parität von Puts und Calls bezogen sind.
Stock + Put= =Call + Debt
Es handelt sich hier um eine simple Identität, die besagt, dass, wenn man einen Stock besitzt und einen Put besitzt, der eine Absicherung nach unten gibt, man dann einen Return auf ein Investment replizieren kann, der äquivalent einem Call ist, der eine Partizipation nach oben gibt, und zwar auf den Stock plus dem gegenwärtigen Wert eines Kredits, der einen Wert hat, der gleich dem gegenwärtigen Stockprice ist. Die Marktliquidität ist das Resultat der Möglichkeit zur Fabrikation all dieser Elemente, wobei das Auspreisen eines jeden von der Existenz der Märkte abhängt, in denen all die anderen Elemente fungieren.
Warengüter besitzen keine Liquidität, insofern in ihnen keine ökonomisch verwertbaren Optionen verkörpert sind. Deshalb kann der Lohnarbeiter auch nicht investieren, wenn er Geld für den Konsum ausgibt, und deshalb muss er kontinuierlich zum Arbeitsmarkt gehen, um das Geld für die Konsumtion zu verdienen. Jede Ware, außer den Konsumgütern, besitzt Liquidität und kann als ein Vehikel für die Bewahrung und die Akkumulation des Kapitals dienen. Finanzielle Produkte wie die Krankenversicherung, Pensionsfonds und Studentendarlehen sind heute Teil der Lebenskosten eines Haushalts, aber anstatt sie als ein Investment in das Humankapital zu begreifen, sollte man sie eher als ein Art Steuer verstehen, die man dem finanziellen Kapital zahlt.
Der Preis eines gehedgten Portfolios wäre von der finanziellen Seite der Produktion aus gesehen das Gegenstück zum Auspreisen der Waren von der reinen Produktionsseite aus gesehen. Die Möglichkeit des Hedgens ist genau das, was den akkumulierten Reichtum bewahrt, indem verhindert wird, dass er außerhalb eines bestimmten Rahmens in einer gegebenen Periode fluktuiert. Der Hedge, der ein vermarktbarer Vertrag ist, hat keinen Gebrauchswert außer seinem Tauschwert. Es muss weiter zwischen der Preisstabilität der Waren und der der finanziellen Produkte (als Vehikel der realen Kapitalakkumulation) unterschieden werden. Selbst wenn die Profite, die durch die Ausbeutung der Arbeitskräfte entstehen, fallen, so können die Rückflüsse auf Kapital durch einen wachsenden Markt für Finanzprodukte steigen. Diese Produkte machen heute auch einen immer größeren Teil des Konsumkorbs aus. Und manche nicht-finanziellen Produkte wie Kleidung und Nahrungsmittel werden heute vermarktet, als ob der Konsument mit ihnen eine finanzielle Option auf ein besseres Leben kaufen würde.
Die Essenz der Marx`schen Kritik des Mysteriums des Mehrwerts G-W-G` besteht darin, dass es eine finanzielle Liquidität geben muss, um die Kreation von Wert zu fundieren, und dies sselbst noch im technischen Sinne. Die finanzielle Liquidität ist keine positive Externalität, sondern sie entsteht mit einem Preis. Der Preis der Liquidität wird durch die Kapitalmärkte gegeben, die die Liquidität erzeugen, indem sie dem Marktteilnehmer einen Zuschlag zahlen, wenn er das Risiko austariert, ein illiquides Investment nicht direkt monetarisieren bzw. es nicht sofort Geld umwandeln zu können oder es vielleicht überhaupt nicht zu können. Dieses Risiko der Illiquidität wird von den Finanzmärkten gehedgt, indem sie einem Derivat, das Liquidität besitzt, einen Preis zuordnen.
Während die Finanzmärkte Liquidität kreieren können, und zwar in dem Sinne, dass sie Mittel zur Verfügung stellen, um die Kreditrisiken zu hedgen, die die Illiquidität verhindern, so können sie doch keine Instrumente liefern, um die Liquiditatsrisiken selbst zu hedgen. Eine gewisse Garantie hierfür und gleichzeitig eine Unterstützung des Handels der Derivate an den Finanzmärkte können nur die Staaten mit ihrer exklusiven politischen Macht geben, indem sie Währungen herausgeben und durch das Swapping ihrer Staatsanleihen mit illiquiden Assets und der Einlösung der Bonds durch das Drucken neuen Geldes, womit neue Liquidität in den Markt gepumpt wird, um die Nachfrage nach Finanzmittel weiter zu befriedigen.
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