21.7.15 Wir verlinken hier zu einem aktuellen Podcast mit John Milios. Erneut bekräftigt er gegen keynesianische Positionen, dass es sich bei der Austeritätspolitik um eine durchaus rationale Politik des Kapitals zur Senkung der Lohnkosten handele, um die Profitabilität zu sichern. Der Syriza Regierung wirft er vor, dass sie nach der Regierungsbildung keine konsequente linke Klassenpolitik betrieben habe. Sie hätte nach dem Wahlsieg die sofortige Einstellung der Rückzahlung der Schulden beschließen, ein Programm zur Besteuerung der Reichen verabschieden und geschlossene Fabriken instandsetzen müssen. Letzeres erinnert an die Problematik um die Arbeiterselbstverwaltung in Allendes Chile.
Gegenüber der Einführung einer neuen Währung, die als technizistisch und sekundär qualifiziert wird, bleibte Milios skeptisch. Eine stark abgewertete Währung diene vornehmlich den Interessen des abgewanderten griechischen Kapitals. Man muss hinzufügen, das ein Grexit zwingend die Zusammenarbeit mit einer anderen großen Zentralbank erfordert, da er ansonsten an den Devisenmärkten schutzlos den Spekulationen des finanziellen Kapitals ausgesetzt ist. Eine weitere Notwendigkeit besteht darin, das Niveau der Abwertung (gegenüber dem Euro circa 30%) auf einem gewissen Level zu halten, da ansonsten der Zugang zu wichtigen Waren, bspw. Rohstoffen, nicht mehr möglich ist. Die Carry Trades sind zu beachten, die sie eine neue Währung schnell ins Straucheln bringen können. Es erscheint also wahrscheinlich, dass die griechische Zentralbank die Währungsabsicherung des Grexit aus eigener Kraft nicht leisten kann, weil sie nicht über ausländische Devisen in ausreichender Höhe verfügt, um obigen Problemen erfolgreich begegnen zu können.
Achim Szepanski
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